St. Margarethen zu Glewitz

 

Die Margarethenkirche in Glewitz fasziniert durch ihre klaren baulichen Strukturen. Der Chor entstand am Ende des 13. Jh. in den für unsere Dorfkirchen ungewöhnlichen Proportionen der Hochgotik. Bei der umfangreichen Innenausstattung sind vor allem die farbliche Architekturfassung aus der Zeit vor 1300 und die umfangreichen Wandmalereien von 1370 hervorzuheben.

Wie in einem mittelalterlichen Comic werden Geschichten aus dem Leben Jesu und Heiligenlegenden erzählt. Art, Umfang und Erhaltungszustand der 1995 wiederentdeckten Malereien machen die Kirche zu einem bedeutenden Baudenkmal des gesamten norddeutschen Raumes. Neben der sehr dominanten Darstellung der Margarethenlegende auf der Südwand von Chor und Kirchenschiff sind ein Passionsfries und andere Darstellungen von Heiligen, Legenden und biblischer Geschichten gemalt, wie elf Aposteldarstellungen, Erasmus, Apollonia, Dorothea, Melchisedek, Antonius, Christophorus, Martin von Tour, die Verkündigung der Maria, die Anbetung der Könige, das Pfingstgeschehen, die Legende von den Drei Lebenden und den Drei Toten, sowie fünf Wappen der Familie von Zepelin.

Außerdem gehören zur Ausstattung ein neogotischer Altaraufsatz mit dem segnenden Christus im Stile der Thorwaldsenschule (1869), die Kanzel in Empireformen mit dem stehenden Christusknaben auf dem Schalldeckel und gemalten Szenen aus dem Leben Jesu am Kanzelkorb (1786), ein stehenden Tauf- & Pultengel (1788), ein Perückenkruzifix mit den Evangelistensymbolen an den Kreuzenden (um 1510), ein Beichtstuhl (1683), eine Schnitzplastik der Hlg. Katharina aus dem ehemaligen Marienaltar im sogenannten Internationalen Stil (um 1400) und die Glocke (um 1375).

In der Kirche befindet sich eine Schulze-Orgel.

Besichtigung:

Pastor Rolf Kneißl

Dorfstraße 44

18513 Glewitz

Tel. 038334 454


Kirche von Südosten

Kirche nach Osten



Taufengel (1788) und Altarretabel (1869)

Perückenkruzifix (um 1510)



Wandmalerei - Heilige Drei Könige (um 1370/80)

Wandmalerei - Szenen aus der Margarethenlegende (um 1370/80)


Wandmalerei - Szenen aus der Passion (um 1370/80)


Beichtstuhl (1683)

historische Grabsteine auf dem Glewitzer Kirchhof (18./19. Jh.)